Premiere am KAHO. Raum für Kultur, 2022
Spielperformance zum Wandel eines (Ost-)Berliner Stadtteils und darum, wie wir zusammenleben möchten
Wie in einem Brennglas lassen sich im Mikrokosmos Karlshorst die Entwicklungen einer rasant wachsenden Stadt betrachten: Die Bevölkerung des Ostberliner Stadtteils rund um die Trabrennbahn und das Museum Karlshorst - Ort der deutschen Kapitulation 1945 - ist seit 2004 von gut 19.000 auf knapp 29.000 Einwohner:innen gewachsen und setzt sich ganz neu zusammen. Auf ehemaligen Auto-Schrauber-Plätzen, auf Wiesenlandschaften oder in verlassenen „Russenkasernen“ entstehen oft hochpreisige Neubauten, in denen tausende Zugezogene eine Bleibe finden. Die meisten mit Kindern - denn hier an den gefühlten Stadtrad zog man schon immer wegen des Nachwuchses hin! Aber was ist das für ein Stadtteil, in dem diese Kinder großwerden sollen? Welches historische Erbe wirkt hier und wie spinnt sich die Geschichte weiter?
In GET LOCAL! oder EIN HORST FÜR DEN KARL! wird der Wandel der Stadtgesellschaft auf der Bühne erprobt - einschließlich der Konflikte, Ressentiments und neuen Partnerschaften. Bürger:innen des Bezirks treten dabei als Darsteller:innen auf und vertreten eigene und andere Bevölkerungsgruppen.
Die Theaterperformance GET LOCAL! oder EIN HORST FÜR DEN KARL! war das erste Projekt der KIEZ-BÜHNE und feierte am 30.09.2022 im KAHO Premiere.
Konzept und Text: Meret Kiderlen
Regie: Manuel Czerny
Regieassistenz: Linn Günther
Bühnen- und Kostümbild: Robert Sievert
Lichtdesign und Technische Leitung: Arno Truschinski
Dramaturgie: Maren Witte
Produktionsleitung: Franziska Janetzky
Recherche | Übersetzung | Jugendbetreuung:Nicole Kaminer
Tontechnik: Frieder Naumann
Lichttechnik: Max Wegner
Bühnentechnik: Jan Hoffmann
mit: Max van Dusen & Lena Radivoj (Musikalische Leitung)
sowie Manfred Gertz (Anwalt & Karlshorster seit den 90ern), Linn Günther (Wohnungssuchende), Sankar Krishnan (Neu-Parkstadt-Bewohner), Helga Linke (Alteingesessene, Verein Karlshorst e.V.), Alina Mauch, Juna Savchuk und Marta Maria Teterina (jugendliche Sängerinnen, die Russisch können), Anne Wittkuhn (Zugezogene, Initiative Carlesshorst)
und mit den Stimmen von: Dr. Jörg Morré (Direktor des Museums Berlin-Karlshorst, ehemals Deutsch-Russisches Museum), Jennifer (Bewohnerin Trailerpark am Hönower Wiesenweg), Ulrich Schiller (Geschäftsführer HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH)
weitere Gesprächspartner:innen (in der Reihenfolge der geführten Gespräche):
Florian Koch (Professor für Stadtentwicklung an der HTW Berlin), Sieglinde Ritter (in Karlshorst gelernt und gearbeitet, ab 1977 als Angestellte der
Datenverarbeitung bei VEB Maschinenbauhandel & ab 2011 als private Kinderbetreuerin), Sibylle Jazra (Bildende Künstlerin), Sergey Savchuk (Gründer des Kultur- und Begegnungsort für Russischsprachige
“Я-Lichtenberg” und “WIR.DE – Aktive Nachbarn”), Hannes Husten (aufgewachsen in Karlshorst, Mitglied der Band SIND), Eva Gert (aufgewachsen in Karlshorst, Politikwissenschaftlerin), Anne Schmidt-Gertz (Psychologin & Karlhorsterin seit den 90er Jahren), Anne Wittkuhn (aktiv bei der Initiative Carlesshorst), Andreas Geisel (damaliger Berliner Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, ehemals Bezirksbürgermeister von Lichtenberg), Cuma Keskin (Unternehmer im Gemüse-Einzelhandel), Dany Hunger (Alteingesessene), Birge Funke (Geschäftsführerin von Bamboo Yoga, Klaus (vom Betreiber:innenteam Trailerpark Hönower Wiesenweg), Melly & Sascha (Bewohner:innen Trailerpark am Hönower Wiesenweg), Tatjana Behrend (Abgeordnete für die LINKE in der BVV Lichtenberg), Irina Freitag (Leiterin des Russischen Kinder- und Erwachsenenchors der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg), Jakob Riemer (Karlshorster Homeoffice-Arbeiter für die zivilgesellschaftlichen Projekte der OSZE), Sreelakshmi Krishnakumar (Neu-Parkstadt-Bewohnerin)
Eine Koproduktion der Stiftung Stadtkultur.
Produktion gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.